Am 31. Januar 2018 fand nicht nur für uns vier Fremdsprachenassistentinnen der 17H20 eine kleine Premiere statt:

Mehrere Wochen zuvor wurden wir, Jana Kleinschulte, Maria Paula Marré, Lisa Papke und ich, von Frau Winterstein, unserer Englischlehrerin, und Frau Ott, der Europakoordinatorin unserer Schule, als Jury für einen englischsprachigen Lesewettbewerb auserkoren, den der Verein Essener Europaschulen organisierte. Die Vorfreude war groß, da es etwas Neues für uns darstellte – denn am Tage des Events durften wir nicht nur sämtliche talentierte Kandidaten durch die spannendsten Beiträge begleiten, sondern auch die Entscheidung darüber fällen, wer unter ihnen der oder die Beste sein würde. Die Kriterien waren zwar vorgegeben, doch es stellte sich nicht als das leichteste Unterfangen heraus, den Job der Jurorin auszuüben.

Der Auftakt wurde mit der breitbesetzten Concert Band I des Gymnasium Essen-Überruhr (GEÜ) eingeleitet, welche uns als herzlicher Gastgeber in Empfang nahm. Es wurde ein vielfältiges Programm geboten, um die ohnehin schon aufgeregten Gemüter aufzulockern. Ein wenig Seelenfutter für den Druck – neben der Intention von guter Unterhaltung – sorgte für eine angenehme und freundliche Atmosphäre, die auch dann anhielt, als das Publikum des Saales zur Ruhe zurückkehrte, um das Geschehen zu genießen. Hochkonzentriert verfolgten Lehrer und Mitschüler, die als stärkende Begleiter dienten, zuerst einmal die eigens mitgebrachten Auszüge der einzelnen Kandidaten – eine Besonderheit für die Jurorinnen und womöglich auch für den Rest der Audienz, denn genretechnisch war für jeden etwas dabei, sodass es von einem Buchabschnitt bis hin zum nächsten Ende eines Buchkapitels immer nur spannender werden konnte. Die Leser schwankten hierbei mit ihren persönlichen Geschichten zwischen Science Fiction und Action bis hin zu Grusel und Drama. Nennenswert ist dabei ein toller Beitrag, der aus einem Englischlernbuch für die Sek. I stammte, jedoch entgegen den Erwartungen alle definitiv amüsierte.

Die jeweiligen Beiträge fanden dort ein Ende, wo ein leises „Gut gemacht, Danke!“ von Seiten der unterstützenden Lehrer ertönte, um die schwerwiegende Stille zu durchbrechen. Es erklang jeweils ein großer Applaus, gefolgt von der Moderation, bevor erneute Musikeinlagen einen guten Übergang darstellten.

In der zweiten Runde ging es dann fix mit den von dem Verein Essener Europaschulen vorgegeben Fremdtexten weiter, welche die Kandidaten nochmal besonders auf ihre spontanen Vortragsfähigkeiten testeten. Ein paar Tücken legten ihnen kleine Steinchen in den Weg, die sie mit Bravour zu bewältigen wussten, wenn auch der teuflische Name von „Mrs. Wyvern“ uns allen auf ewig im Gedächtnis verbleiben mag. Die Anspannung wurde größer und deutlich spürbar und es kam schlussendlich zur Entscheidungsfindung.

Auch wenn sich die Favoriten bereits vorher etwas herauskristallisiert hatten, so war es unmöglich, die definitiven Entscheidungen ohne eine Diskussion zu treffen. Alle Kandidaten bewiesen einen ausgesprochenen guten und individuellen Lesestil. Wo manch einer etwas Schwäche bewies, besaß der andere seine Stärken. Doch mit dem ausgeklügelten Punktesystem schafften wir es letztendlich, die Differenzen zwischen den ersten Plätzen auszumachen und uns entsprechend für die Sieger zu entscheiden.

An dieser Stelle möchte ich nochmal stellvertretend für die Jurorinnen der 17H20 allen Kandidaten einen großen Glückwunsch aussprechen. Ohne ihre charakteristischen Feinheiten beim Vorlesen wäre eine Entscheidung kaum möglich gewesen. Durchgebissen von insgesamt acht Mitstreitern haben sich jedoch von den Essener Europaschulen in der Kategorie „Realschulen/Gesamtschulen, G-Kurs“ Anna Alves Budzinski von der Bertha-Krupp-Realschule und nachfolgend in der Kategorie „Gymnasien/Gesamtschulen, E-Kurs“ Mareike Pöpsel vom Mädchengymnasium Borbeck, die von Frau Winking zu Siegerinnen gekürt wurden.

Ein Bericht von Natalie-Amnuay Schneider, Klasse 17H20

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